Jeder kennt ihn: Den Kranz mit vier Kerzen, der uns in der hektischen Adventzeit daran erinnert, kurz einmal innezuhalten. Entstanden ist der Adventkranz im Jahr 1839 und sein Original sah völlig anders aus, als wir ihn heute kennen.
Der Adventkranz ist eng mit den Wurzeln der Diakonie verbunden. Um Kindern aus ärmsten Verhältnissen die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen, entzündete der Gründer der Diakonie Johann Hinrich Wichern im Rauhen Haus der Diakonie 1839 in Hamburg jeden Tag eine Kerze an einem Wagenrad, das er mit 20 kleinen roten und vier großen Kerzen geschmückt hatte. Aus dieser Idee entstand der uns heute bekannte Adventkranz.
Vom Wagenrad zum Adventkranz
Es waren die Straßenkinder des beginnenden Industriezeitalters, denen die Diakonie vor 180 Jahren eine Zuflucht und eine Zukunft ermöglichte. Der evangelische Theologe und Pädagoge Johann Hinrich Wichern sah die Not der Arbeiterfamilien in den Vorstädten Hamburgs. Besonders das Schicksal der verwahrlosten Kinder ließ ihn nicht mehr los.
So sammelte er Spenden bei wohlhabenden BürgerInnen und gründete eine „Rettungsanstalt“ für jene Kinder, die, zerlumpt und hungrig, mit den „denkbar schlechtesten Betragensnoten“, auf dem besten Weg waren, eine kriminelle Laufbahn einzuschlagen.
Wichern hat mit seiner Arbeit die evangelische Kirche verändert (und es ist anzunehmen, dass ihn seine Frau Amanda dabei tatkräftig unterstützt hat). Auf seine Initiative hin wurde die „Innere Mission“ – Vorläuferin der heutigen Diakonie – als soziale Arbeit der evangelischen Kirchen gegründet.
Quelle: https://diakonie.at/adventkranz